Das Umland

Unser Ferienhaus liegt in Puerto de Mazarron in der Mitte der Bucht von Mazarron. Die Bucht hat einen Durchmesser von ca. 20 Kilometern und reicht von La Azohia bis nach Bolnuevo. Hier finden Sie kleine Buchten wie auch lange Sandstrände. Am Ende der Bucht bei Bolnuevo führt ein Schotterweg weiter an der Küste entlang zu abgeschiedenen Buchten und auch zu einem FKK-Strand.
Puerto de Mazarron ist aus einem Fischerdorf entstanden und noch heute für seine Fischereiflotte bekannt (ca. 25.000 Einwohner). Er bildet zusammen mit Mazarron, das die Araber „Almazarrón“ nannten, was soviel heißt wie „Ockerrot“ und damit einen Hinweis auf die Farbe des fruchtbaren Bodens gibt (ca. 30.000 Einwohner), eine kommunale Einheit. Der traditionelle Bergbau, der überall in der Landschaft seine Spuren hinterlassen hat, wurde von der modernen Landwirtschaft mit ihrem Obst- und Gemüseanbau abgelöst.
Ob Supermarkt, Restaurants, Tapabars, Cafés, kleine Geschäfte mit Schuhen, Bekleidung, alles war man zum Leben braucht findet man in Puerto.
Die Bucht von Mazarron hat ihr eigenes Mikroklima. Während im Sommer im Landesinneren die Temperaturen leicht die 40°C-Marke erreichen, ist es an der Küste nicht zu heiß, meist weht ein leichter Wind. Der Winter ist angenehm und frühlingshaft. In den Nächten geht das Thermometer in den einstelligen Bereich zurück, morgens und abends kommt man um ein Heizen gegebenenfalls nicht herum. Die Sonne wärmt das Haus aber schnell auf und das Mittagessen kann durchaus draußen auf der Terrasse eingenommen werden. Auch im Winter sind die Außentische der Restaurants gut besucht.

Tipp: Die Bucht von Mazarron

Die nächst größere Stadt ist Cartagena (25 km) (für weitere Informationen: der Link führt zu Wikipedia) mit ca. 200.000 Einwohnern.  Cartagena wurde 227 v. Chr. von Hasdrubal als Carthago Nova (neues Karthago) gegründet und war die Hauptstadt der Karthager auf der Iberischen Halbinsel. Hier verbindet sich das Flare einer Großstadt mit dem historischen Spanien. Ausgiebig shoppen, Museemusbesuche und entdecken von z.B. Zeugnissen aus der Römerzeit sind möglich. Neu: Für eine Stadttour können kostenlos Fahrräder gemietet werden!
Empfehlenswert ist ebenfalls ein Besuch der Landeshauptstadt Murcia (400.000 Einwohner) mit einer Vielzahl von Sehenswürdigkeiten.

Der nachstehende Artikel wurde in den Costa Calida Nachrichten (CCN), eine deutschsprachige Wochenzeitung für die Costa Calida, am 22. Juli 2006 unter der Rubrik „Ausflugstipp“ veröffentlicht. Vielen Dank für die freundliche Genehmigung zum Abdruck.   

Unterwegs am Golf von Mazarron

Von Calnegre bis Isla Plana: Strände, Felsformationen, Hafen und Küstenfeeling pur
Ein Hochsommertag am Golf von Mazarron ist ein Fest für die Sinne. Von Puntas de Calnegra bis Percheles rollen schäumende Wellen faustgroße Kiesel auf den Strand und nehmen sie beim Rückstrom mit klackerndem Geräusch mit zurück in die Tiefe. Nur an wenigen Stellen hat sich feiner Sand abgelagert. Noch ist die Küste von Lorca ein Geheimtipp. Wenige Besucher bevölkern den Strand.
Von den Klippen an der Punta Negra hat man einen Blick über den Golf, auf dem Wasserskiläufer ihre Bahnen ziehen, Jet-Skis sich Rennen liefern, Segler durch die Wellen gleiten und Fischer ihre Kutter Richtung Puerto de Mazarron lenken.
Kuriose Erosionen
Nach der ocker und roten Färbung der Klippen wirkt der helle Strand von Bolnuevo beruhigend. Vor einem Kreidesandfelsen gelegen gibt er den Blick auf wundersame Geblide frei, die der Wind geformt hat. Wie große Pilze muten die Erosionen von Bolnuevo an. Heftige Winde in der unteren Ebene des Gesteins haben ganze Arbeit geleistet. Auch mitten in der Hochsaison finden Badegäste am breiten Strand einen Platz in der ersten Sonnenschirmlinie.
In den frühen Morgenstunden lohnt sich ein Aufstieg zum Berg El Plomo in Bolnuevo. 3000 Jahre vor unserer Zeitrechnung errichtete dort ein Siedler eine Befestigungsmauer. Im Schein der aufgehenden Sonne können Spaziergänger die Grundmauern der runden Häuser gut erkennen.
Im Schutz des Felsens von Castellar hat sich in einer weiten Bucht feinster Sand abgelagert. Ganz flach ist der Übergang ins Meer, und man kann weit hinauslaufen. Das Wasser ist herrlich warm. Lebhaft geht es zu, wenn die Kleinen auf ihren Schwimmtieren reiten, in Bötchen paddeln oder Wettrennen auf Luftmatratzen veranstalten.
An der Bucht Playa findet der Wanderer den Felsspalt und Eingang zu den Salinen. In den Becken ließen die Römer das Meerwasser in den Sommermonaten verdunsten und gewannen so Speisesalz. Zugeleitet wird es auch heute noch über einen Kanal, aus dem es mit einer Pumpe in das Becken gepumpt wird. Das Klickklack ist weithin zu hören.
Kleine Buchten locken
Puerto de Mazarron hat in diesem Küstenabschnitt eine Fülle von kleinen intimen Buchten mit feinsandigen Stränden zu bieten. Zwischen den Felsen Del Tobaco und La Cebada bildet das Meer fast ein geschlossenes Bassin. Vor dem Strand La Isla in den Untiefen vor der kleinen Insel liegen die Wracks phönizischer Holzboote. Auf dem Berg Los Aviones breitet eine weiße Christusfigur schützend die Arme über den Ort, in dessen Hafen schon die Römer Edelmetalle, Wein, Obst, Gemüse und Salzfischprodukte verschifften.
Am Rande der Festlandplatte gibt es riesige Seegraswiesen, die von großen Zackenbarschen und Meeraalen bewohnt werden. Die Felsformationen unter Wasser sind Lebensraum und Zufluchtsort für Langusten, Kraken und Muränen. Zu zwölf verschiedenen Tauchrevieren fahren die Boote der Tauchzentren. Wer einen Tauchschein hat, kann mitfahren.
Bei Straßenbauarbeiten im Hafendorf wurden die Reste einer Salzfischfabrik entdeckt. In den Ausgrabungen ist heute das archäologische Museum untergebracht. Der Leuchtturm ist weithin sichtbares Wahrzeichen und Orientierungspunkt für Seefahrer. Von hieraus hat man einen tollen Blick über den Hafen.
Im Fischereihafen drängen sich die Kutter an den Kais, und überall liegen die Netze auf der Mole zum Trocknen, oder sie werden in fleißiger Handarbeit repariert. Weil der großzügig konzipierte Sporthafen noch immer eine Baustelle ist, drängen sich zwischen den Kuttern die Schlauchboote der Taucher, Jachten und Segler.
Salzfische im Hafen
Auf dem Weg in den Hafen von Mazarron stoßen Besucher in der Calle Era auf eine Siedlung aus der Zeit der Salzfischfabrikation. Eine Villa aus dem 4. Jahrhundert wurde in sehr gutem Zustand entdeckt und weist die vornehme Bauweise für reiche Leute auf. Zusammen mit kleineren Einfamilienhäusern, Straßenzügen und Gassen bildet sie eines der ältesten Stadtviertel, in denen seinerzeit römische Traditionen gepflegt wurden.
Auf der Suche nach dem Wachturm Santa Isabel, der früher einmal von seinem Hügel die Häfen beschützt hat, entdeckt man zwangsläufig die Markthalle. Das Angebot an Obst und Gemüse aus Murcia ist groß, Marktfrauen machen köstliche Kaktusfeigen für ihre Kunden eigenhändig zurecht.
Übertroffen wird die bunte Vielfalt von dem reichhaltigen Angebot an Schalen-, Krustentieren und Fischen. Vorzügliche Tapas kann man vor Ort probieren und dazu einen Wein aus der kleinen Bodega, direkt vom Fass. Wie die Küste am Golf von Mazarron schmeckt, erfährt man in den Bars und Restaurants an der fast 30 Kilometer langen Strandstraße.

 
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